Schwimmen ist gesund. Insbesondere Menschen mit Behinderung bieten Schwimmbäder und die Schwerelosigkeit im Wasser die Möglichkeit neue Bewegungserfahrungen unter kontrollierten Bedingungen zu machen, ohne Stürze oder Verletzungen fürchten zu müssen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn man es auch unversehrt und ohne großen Kraftakt ins Wasser schafft.
Die wichtigsten technischen Transferhilfen im Überblick

- Rutschtreppen – Diese Treppenform besitzt breite Sitzstufen und angeschrägte Setzstufen, sodass der Schwimmer sich Stufe für Stufe ins Wasser gleiten lassen kann. Wie das geht, zeigt dieses Video >>
- Krananlagen – Diese Anlagen heben die Badegäste mit Hilfe von Sitzschalen, -tüchern oder Liegen ins Wasser.
- Plattformlifte – Der Wassertransfer erfolgt über eine Plattform, die z.B. durch zwei mechanische Arme ins Becken gehoben wird.
- Wasserlifte – Wasserlifte werden bündig oder vorstehend in den Beckenrand eingebaut und ähneln in ihren Abläufen klassischen Hubliften.
- Strandrollstühle – Diese Sonderform des Rollstuhls besitzt besonders dicke, luftgefüllte Reifen, um auch auf unebenen, weichen Böden wie Sand etc. fahren zu können. Auch im Schwimmbad können sie aufgrund ihres Auftriebs u. U. für den Wassertransfer genutzt werden.
- Treppen – Um von möglichst vielen Menschen sicher genutzt werden zu können, sollten Treppeneinstiege beidseitige Handläufe haben, bestenfalls in unterschiedlichen Griffhöhen, und so eng beieinander stehen, dass sie gleichzeitig gegriffen werden können. Stufenkantenmarkierungen und rutschfeste Böden sorgen ebenfalls für einen sicheren Einstieg. Vorteilhaft ist es auch, Treppen in geschützen Nischen anzuordnen.
- Darüber hinaus gibt es viele weitere Möglichkeiten, wie z.B. die sogenannte St. Moritz Rinne.
Welche Einstiegs- oder Transferhilfe die richtige Wahl für die jeweilige Situation ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So benötigen technische Transferhilfen, wie Kräne oder Lifte einen Stromanschluss oder Akku. Manche Systeme eignen sich besonders gut zum Nachrüsten im Bestand. Einige wirken stigmatisierender als andere. Wichtiges Auswahlkriterium sollte daher auch eine möglichst selbstständige Nutzbarkeit sein. Denn: Je unkomplizierter die Lösung, desto geringer die Vorbehalte und desto besser werden die Lösungen auch angenommen.
Praktische Planungstipps, vergleichende Übersichten und Hinweise zur Auswahl der richtigen Lösung liefert das neue Kapitel Schwimbäder im „Atlas barrierefrei bauen“.
Literatur-Tipp |
Gekürzter Auszug aus „Atlas barrierefrei bauen“, Nadine Metlitzky/Lutz Engelhardt (Hrsg.), Verlagsgesellschaft Rudolf Müller.