Argumentationshilfen und Lösungsansätze für die Planungsbeteiligung
Beim 5. bfb-Symposium blickt Michael Müller aus dem Blickwinkel der Menschen mit Behinderungen auf den Brandschutz. Während ihr Anspruch auf gleichberechtigten Zugang und Nutzung öffentlich zugänglicher Gebäude gesellschaftlich anerkannt ist, unterliegen die Maßnahmen für einen barrierefreien Brandschutz großen Vorbehalten.
Die europäische Barrierefrei-Norm DIN EN 17210 formuliert zwar entsprechende Schutzziele. Im nationalen Regelwerk sind die Anforderungen an barrierefreie Rettungsmöglichkeiten bislang jedoch nur rudimentär bzw. widersprüchlich. Entsprechend schwer fällt allen Beteiligten die Planung und Realisierung. In der Praxis werden Forderungen nach barrierefreien Rettungskonzepten oft mit Hinweis auf Wirtschaftlichkeitsgebote oder fehlenden Rechtsgrundlagen zurückgewiesen.
Typische Widerstände und praktische Lösungsansätze
Anhand seiner langjährigen Erfahrungen als kommunaler Behindertenbeauftragter liefert Michael Müller praktische Ansatzpunkte und Argumentationshilfen für die Planungsbeteiligung und Diskussion mit Bauherren, Architekt:innen, Fachplanern, Genehmigungsbehörden und Feuerwehren:
- Mit welchen Strategien lässt sich mehr barrierefreier Brandschutz erreichen?
- Welche Argumente überzeugen Auftraggeber und Planungsbeteiligte?
- Welche Rolle spielen Fördergelder, Inklusionsvereinbarungen, Nachhaltigkeitszertifizierungen & Co.?
- Wie lassen sich typische Widerstände auflösen und konstruktive Kompromisse finden?
Anhand von konkreten Beispielprojekten zeigt Michael Müller verschiedene Herangehensweisen auf. Er hilft so, Vorteile aufzuzeigen, Bewusstsein zu schaffen und je nach Ausgangslage gemeinsam tragfähige Lösungen für verschiedene Gebäudearten und Nutzungen zu entwickeln – auch im Hinblick auf Verbesserungen im baulichen Bestand.
Mehr dazu beim 5. bfb-Symposium „Brandschutz & Barrierefreiheit“ am 20. Februar 2025 »
Der Referent
Dipl.-Ing. Michael Müller ist Bauingenieur, arbeitet beim CBF (Club Behinderter und ihrer Freunde in Darmstadt e.V) und ist über den CBF auch Behindertenbeauftragter der Stadt Darmstadt für barrierefreies Bauen und Mobilität. Als Sachverständiger ist er regelmäßig mit Anfragen zur baulichen Barrierefreiheit konfrontiert. Er ist Lehrbeauftragter an der Hochschule Darmstadt, Mitautor des „Atlas barrierefrei bauen“ und wirkt mit an der Erarbeitung der VDI-Richtlinienreihe 6008 „Barrierefreie Lebensräume“.