Deckblatt zur DIN zu Spielplätzen und Freiräumen zum Spielen
Screenshot des Deckblatts DIN/TS 18034-2 (Quelle: DIN)

DIN-Normen 2024-02-07T09:39:53.112Z Inklusive, barrierefreie Spielplätze | DIN/TS 18034-2 erschienen

Mit Ausgabedatum Februar 2024 ist die neue DIN/TS 18034-2:2024-02 „Spielplätze und Freiräume zum Spielen - Teil 2: Matrix mit Bewertungsschema für inklusive Spielräume“ erschienen. Als sogenannte Vornorm ergänzt diese Technische Spezifikation die allgemeine „Spielplatz-Norm“ DIN 18034-1 um Aspekte der Barrierefreiheit und Inklusion.

Ziel der neuen Vornorm ist es, Planer und Betreiber bei der Gestaltung von inklusiven Spielräumen für Menschen mit und ohne Behinderung zu unterstützen und konkrete Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Um Spielplätze im Hinblick auf Inklusion einordnen zu können, liefert die Vornorm ein tabellarisches Bewertungsschema mit drei Qualitätsstufen: von Stufe 1 (Mindestanforderungen) bis Stufe 3 (alle Grundbedingungen vollständig erfüllt). Erfüllt ein Spielplatz die Mindestanforderungen, kann er demnach als „Inklusiver Spielraum“ bezeichnet werden.

Grundannahmen und Bewertungskriterien

Es werden sechs Grundbedingungen definiert, die jeweils prozentual bewertet werden:

  • Barrierefreier Zungang (z. B. Zwei-Wege-Prinzip, Zwei-Sinne-Prinzip)
  • Vernetzung (Spielstationen)
  • Erreichbarkeit (z. B. selbständig, mit Hilfe benutzbar)
  • Sinneserfahrungen (z. B. Gleichgewicht, Hören, Tasten usw.)
  • Bewegungserfahrung (z. B. Koordination, Geschwindigkeit, Tiefen-/Höhenwahrnehmung usw.)
  • Soziale Aspekte (z. B. Kommunikation, Selbstwahrnehmung, Gruppen-/Einzepspiel)

Spielen für alle

Die Verfasser gehen davon aus, dass nicht alle Menschen alle Spielangebote gleichermaßen uneingeschränkt nutzen können. Umso wichtiger ist ein breites Angebotsspektrum, um verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten ansprechen, fördern und weiterentwickeln zu können: „Nicht alle müssen alles können“. Es sollten aber möglichst viele unterschiedliche Sinne angesprochen werden, so dass für alle ein Angebot vorhanden ist. 

Im Hinblick auf die selbstständige Benutzbarkeit wird davon ausgegangen, dass diejenigen, die Unterstützung im Alltag benötigen, diese Hilfe auch auf dem Spielplatz erhalten (z. B. durch Begleitpersonen). 

Ebenso geht die Vornorm von einem gleichen Sicherheitsniveau für alle aus: „Es sollten für alle Nutzende Herausforderungen vorhanden sein – im Umkehrschluss werden dadurch auch Verletzungen sowohl für Menschen mit Beeinträchtigungen als auch für Menschen ohne Beeinträchtigungen in Kauf genommen.“ 

Zu allen Grundbedingungen wird anhand von Beispielen aufgezeigt, wie inklusive Spiellösungen gestaltet werden können. Abschließend enthält die Vornorm eine beispielhaften Musterspielpatz inklusive Bewertung.

Was ist eine Technische Spezifikation?

Technische Spezifikationen sind nicht Bestandteil des Deutschen Normenwerks, sondern Ergebnis einer Normungsarbeit, die wegen bestimmter inhaltlicher Vorbehalte oder aufgrund vom üblichen Normungsprozess abweichender Entstehungsprozesse noch nicht als Norm herausgegeben werden (sogenannte Vornormen).

Zu DIN/TS 18034-2 wurde keine Entwurfsfassung veröffentlicht. Rückmeldungen und Erfahrungen können online eingereicht werden » Norm-Entwurfs-Portal (din.de)

DIN 18040-1 und DIN/TS 18034-2:2024-02 „Spielplätze und Freiräume zum Spielen - Teil 2: Matrix mit Bewertungsschema für inklusive Spielräume“ können über DIN Media als pdf oder Print-Ausgabe bestellt werden »»

zuletzt editiert am 21. Oktober 2025