Immer mehr ältere Menschen leben in Deutschland und die meisten davon im eigenen Zuhause. Für eine wachsende Zahl bedeutet das allerdings ein Leben allein: Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zufolge lebten 2020 fast 6 Mio. Menschen ab 65 Jahren alleine – das war jede dritte Person in dieser Altersgruppe. 20 Jahre zuvor war dieser Anteil deutlich niedriger (+17%).
- 22 % der Bevölkerung gehören in Deutschland zur Altersgruppe 65plus.
- 96 % der über 65-Jährigen leben im eigenen Zuhause, nur 4 % in Heimen.
- Auch von den Hochbetagten der Altergruppe 85plus leben 82 % im eigenen Zuhause.
Hauptgrund für die vielen allein lebenden Senioren ist die Entscheidung auch nach dem Tod des Partners in den Wohnungen und Häusern zu bleiben. So ziehen es 96 % der über 65-Jährigen vor, weiterhin im eigenen Zuhause zu wohnen. Lediglich 4 % leben in Heimen.

Barrierefreie, demografiefest gestaltete Wohnungen und Bestandsanpassungen unerlässlich
Mit zunehmendem Alter wächst allerdings die Zahl derer, die Unterstützung im Alltag brauchen. Die Wahrscheinlichkeit, auf Pflege angewiesen zu sein, nimmt vor allem ab dem 80. Lebensjahr deutlich zu. Für einen Großteil der älteren Menschen bedeutet die Pflegebedürftigkeit aber keineswegs den Verlust ihres eigenen Zuhauses: Fast drei Viertel (74 %) der Pflegebedürftigen ab 80 Jahren wurden zuletzt zu Hause versorgt, mehr als die Hälfte von ihnen überwiegend durch Angehörige.
Um diesen Zahlen gerecht zu werden, ist eine barrierefreie, demografiefest gestalteten Wohnumgebung unerlässlich, um auch im Alter ein selbstständiges Leben, ggf. mit unterstützender Pflege führen zu können. Dafür ist es beispielsweise entscheidend, dass Wohnungen mit Rollstühlen oder Gehhilfen, wie Rollatoren nutzbar sind. Häufig wird jedoch bei der Planung unterschätzt oder schlicht vergessen, wie wichtig es ist, Stufen zu vermeiden, Abstellflächen richtig zu positionieren sowie Bewegungsflächen und Durchgangsbreiten ausreichend zu dimensionieren, damit Hilfsmittel wie z.B. Rollatoren im Fall der Fälle auch wirklich helfen können.

Aber auch andere Aspekte wie die Erreichbarkeit von Schränken, bodengleiche oder zumindest flache Duschmöglichkeiten im Bad und Lösungen zum Überwinden von ggf. vorhandenen Stufen am Hauseingang müssen bedacht und entsprechend geplant werden. Denn Barrierefreiheit spielt sich sowohl im Gebäude als auch außerhalb ab und wird zukünftig bei keiner Planung mehr wegzudenken sein.
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