Eindrücke von „Zukunft Gutes Wohnen“ in Weiterstadt

Am 19. Mai 2016 machte die Veranstaltungsreihe „Zukunft Gutes Wohnen“ Station in Weiterstadt. Die bewährte Veranstaltungsreihe befasst sich mit verschiedenen Fragestellungen rund um Wohnformen für ältere und pflegebedürftige Menschen. Berücksichtigt werden dabei alle Disziplinen: von der Forschung zum demografischen Wandel über Lösungen aus wissenschaftlicher Perspektive bis hin zu den Herausforderungen an die Architektur.

Der Tag in Weiterstadt startete mit einer Besichtigung des Wohn- und Quartierzentrum WoQuaZ, das eine Kombination aus barrierefreiem Wohnen, Demenz-WG und Tagespflege mit öffentlichem Café, Friseur, Physiotherapie und Fitnessstudio sowie mietbaren Multifunktionsräumen bietet und sich durch eine intelligente Haustechnik auszeichnet: Die Assistenzsysteme und intelligente Haustechnik werden in kritischen Situationen selbstständig aktiv und können Hilfe holen. Danach lag die volle Aufmerksamkeit bei den verschiedenen Vorträgen:

Susanne Trabandt vom IHD, Institut für Holztechnologie Dresden beantwortete in ihrem Vortrag „Pflegeprozesse und ihre Auswirkungen auf die Raumgestaltung“ die Frage, welche konkreten Anforderungen an die bauliche Gestaltung durch die häusliche Pflege entstehen. Dazu stellte sie ihre Forschungsarbeit vor, die im Ergebnis je nach Nutzergruppe zu durchaus anderen Bewegungsflächen als die nach DIN 18040 geforderten kommt. Anhand von Personas wurden im Vorfeld die verschiedenen Nutzergruppen, unterschieden nach ihren motorischen Fähigkeiten, dem daraus abgeleiteten Hilfebedarf und den resultierenden Pflegeabläufen, sehr anschaulich vermittelt.

Danach stellte Oliver Kopetz von der proService GmbH in seinem Vortrag „Raum und Milieu für Menschen mit Demenz“ konkrete Gestaltungsmöglichkeiten einprägsam vor. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die identitätsstiftende Gestaltung von Fluren, Erschließungszonen und Gemeinschaftsräumen in Einrichtungen und Heimen für Menschen mit Demenz und zeigte dazu anschauliche Beispiele.
Weitere Vorträge im Überblick:
- Miteinander Urlaub machen und genießen, Karina Dörschel
- Wohn- und Quartierszentrum: Infrastruktur, die dem neuen PSG 2 entspricht, Axel Albrecht
- Synergieeffekte durch ein Quartierskonzept, Dr. Reiner Wichert
Produkte live erleben im Sinnesparcour – mit und ohne Handicap

Nach der Mittagspause konnten die Teilnehmer barrierefrei gestaltete Produktlösungen live erleben. Der Sinnesparcour bot die Möglichkeit mit diversen Utensilien, wie trübe Brillen, die eine Sehschwäche simulieren oder schallschluckende Kopfhörer, die eine eingeschränkte Hörfähigkeit vermitteln, Produkte verschiedener Hersteller zu testen. Wir durften am eigenen Leib erfahren, wie sich körperliche Einschränkungen anfühlen und wie entsprechend gestaltete Produkte und farbliche Abgrenzungen helfen, diese auszugleichen, ein Gefühl von Sicherheit zu geben und das tägliche Leben somit erorm zu erleichtern.

Der Dreiklang Wand-, Bodenfarbe und Licht ist maßgebend für die Wohlfühlatmosphäre. Beim CareTrialog wurden Beleuchtungslösungen gezeigt, die Farben und Materialien zur Geltung bringen und irritierende Schatten verhindern. Die Beleuchtung wird zeitgesteuert automatisch an den Tagesablauf angepasst. Das Kalttonlicht am Morgen aktiviert, das Warmtonlicht am Nachmittag fördert die Entspannung.
Die nächsten Veranstaltungstermine „Zukunft Gutes Wohnen“:
- 23. März 2017 in Halle
- 11. Mai 2017 in Heidelberg
- 01. Juni Düsseldorf
- 05. Oktober Neumünster (Schleswig-Holstein)
Weitere Infos zu der Veranstaltungsreihe erhalten Sie hier.