
Wer mehr über das Geheimnis im eigenen Kopf erfahren möchte, ist hier genau richtig: Das Gehirn. In Kunst & Wissenschaft. Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle vom 28. Januar bis 26. Juni 2022.
Das Gehirn ist eines der großen Rätsel im menschlichen Körper. Die Forschung liefert fortwährend neue Erkenntnisse, steht aber gleichzeitig vor vielen ungelösten Fragen. Nicht zuletzt deswegen inspiriert uns das menschliche Gehirn seit je her zu Spekulationen und Hypothesen. Denn unerschlossenes Terrain bietet Raum für Fiktionen und Fantasien, aber auch für mutige Theorien. In der Ausstellung Das Gehirn treffen 300 Werke und Objekte aus Kunst, Kulturgeschichte und Wissenschaft aufeinander.

Ganz nebenbei gibt es ein umfassend barrierefreies Ausstellungskonzept zu entdecken.
Denn nicht für immer kleinere Zielgruppen zu planen, sondern einen breiten Zugang für ein diverses werdendes Publikum bieten – das ist der Bonner Bundeskunsthalle besonders wichtig. Entstanden ist ein spannender, interdisziplinärer Dialog, der es Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, sich dem Mysterium Gehirn aus verschiedenen Blickwinkeln und Richtungen gezielt anzunähern.
Vielfältigen Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen im Fokus
Bei der Ausstellung Das Gehirn. In Kunst & Wissenschaft wurde intensiv mit einer Fokusgruppe zusammengearbeitet. Sie setzt sich aus Menschen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen zusammen. Alle sind Expertinnen und Experten in eigener Sache, das bedeutet, dass sie durch ihre Bedürfnisse und Kompetenzen, ihren Beruf oder ihren Alltag Barrieren identifizieren und Vorschläge zu ihrer Beseitigung oder Alternativen aufzeigen können. Zur Ausstellung wurden mit der Gruppe Lösungen zu folgenden Themen erarbeitet:
- Wie können sich alle gut in der Ausstellung orientieren?
- Welche Themen und Objekte sind besonders interessant für diverse Besuchergruppen?
- Wie können diese Objekte für alle zugänglich präsentiert werden?
Multisensorische Erlebnis-Stationen als zentrale Ankerpunkte + Audioguides + differenzierte Leitsysteme für Alle

Entstanden sind als Treffpunkte für Alle fünf Erlebnis-Stationen. Diese zentralen Orte zum Ankommen und Orientieren erschließen mit alternativen Zugängen die fünf Themenfragen der Ausstellung. Audioguides in einfacher Sprache mit Audiodeskription sowie in Deutscher Gebärdensprache führen durch die Ausstellungsräume. Vom Eingang über das Foyer und innerhalb der Ausstellung wurde ein Leitsystem verlegt. Die gestalterisch ansprechende Lösung kombiniert ein grafisches mit einem taktilen Bodenleitsystem und weist so Sehenden wie Sehbehinderten den Weg zu den multisensorischen Erlebnis-Stationen sowie zu ausgewählten Highlight-Exponaten.
Über die Zusammenarbeit mit der Fokusgruppe
Durch die Fokusgruppe wird die Bundeskunsthalle unterstützt, in ihre Ausstellungen und deren Vermittlung möglichst alle Menschen mitzudenken und im Hinblick auf Zugänglichkeit und Teilhabe (Inklusion) weitere Öffnungsprozesse voranzutreiben. Ziel der Fokusgruppe ist es, möglichst nachhaltige Strukturen für die Bundeskunsthalle als inklusive Institution zu gewährleisten, um möglichst barrierearm zu werden und mit einem vielfältigen Angebot ein möglichst breites, diverses Publikum zu erreichen. Die Bildung einer Fokusgruppe ist ein Teilprojekt im Rahmen des Förderprojekts Verbund Inklusion und in Kooperation mit der Behinderten-Gemeinschaft Bonn entstanden.
Mehr zur Fokusgruppe erfahren Sie im nächsten bfb-Newsletter im bfb-Interview mit Birgit Tellmann, verantwortlich für Inklusion und Vermittlung bei der Bundeskunsthalle sowie Leiterin des Projekts „Verbund Inklusion“. Sie erläutert, worauf es dabei besonders ankommt.
Parallel zur „analogen“ Ausstellung in der Bundeskunsthalle wurde eine eigenständige 3D-Ausstellung im Internet entwickelt, die mit einigen Augmented-Reality-Experiences in der realen Ausstellung vernetzt ist.
Mehr Informationen zur Ausstellung „Das Gehirn. In Kunst & Wissenschaft“ erhalten Sie hier >>