Karneval für alle – Sessionsrückblick 2019

Inklusion im Karneval – für Jecke mit und ohne Behinderung.

Fotoaufnahmen während des Schull- und Veedelszuges in Köln am Heumarkt auf den beiden LVR-Tribünen am 03.März 2019
Fotoaufnahmen während des Schull- und Veedelszuges in Köln am Heumarkt auf den beiden LVR-Tribünen am 03.März 2019 (Quelle: Geza Aschoff / LVR)

Mit seiner Initiative „Karneval für alle“ macht sich der Landschaftsverband Rheinland (LVR) seit 2013 dafür stark, dass auch Menschen mit Behinderung Karneval feiern können – auf Sitzungen, im Straßenkarneval und an den Zügen. Durch die Kooperation des LVR mit dem Festkomitee Kölner Karneval sowie verschiedenen Karnevalsgesellschaften und -vereinen etablieren sich diese Angebote für Menschen mit Behinderung in Köln und im Rheinland.

Übersetzungen in Gebärdensprache, Audiodeskription für Sehbehinderte, Tribünen für Rollstuhlfahrer

Gürzenich Köln: Proklamation des Kölner Dreigestirns 2019. Übersetzung der Proklamation in Gebärdensprache durch die Dolmetscherin Aline Ackers.
Gürzenich Köln: Proklamation des Kölner Dreigestirns 2019. Übersetzung der Proklamation in Gebärdensprache durch die Dolmetscherin Aline Ackers. (Quelle: Ludolf Dahmen / LVR)

Erstmals übersetzte eine Gebärdensprachdolmetscherin die Prinzenproklamation des Kölner Dreigestirns im Kölner Gürzenich für Gehörlose. Dank Übertragung im WDR-Fernsehen konnten auch gehörlose Menschen zu Hause die Veranstaltung verfolgen. Etabliert hingegen sind bereits die Übersetzung des Bühnenprogramms am Elften im Elften auf dem Heumarkt, der Miljö-Sitzung der Altstädter und der Eröffnung des Kölner Straßenkarnevals in Gebärdensprache.

Gebärdendolmetscher im Kölner Karneval finanziert vom LVR. Karneval für Alle. (Quelle: Dietrich Hackenberg / LVR)

Auch auf der „PriPro“ in Bonn gab es in dieser Session wieder ein Angebot für Sehbehinderte: Zum zweiten Mal beschrieb Jochem Schlömer, sonst Blindenreporter bei Schalke 04, das Bühnenprogramm. Möglich gemacht hat dies eine Kooperation des LVR mit dem Festausschuss Bonner Karneval.

Der Kölner Energieversorger RheinEnergie AG stellte am Karnevalssonntag an den Schull- un Veedelszöch seine große Tribüne auf dem Heumarkt für Menschen mit Behinderung zur Verfügung. Zudem finanzierte er die Übersetzung einer Zugmoderation in Gebärdensprache. So konnten erstmals gehörlose Menschen das Zuggeschehen verfolgen.

Rosenmontagzug LVR Tribüne März 2019 (Quelle: Geza Aschoff / LVR)

Am Rosenmontag gab es auf der LVR-Tribüne erstmals ein Angebot für blinde Menschen. Ein Blindenreporter des 1. FC Köln beschrieb gemeinsam mit der Moderatorin Andrea Schöneborn die Gruppen und Wagen. Rund 30 sehbehinderten und blinden Tribünengäste konnten die akustische Beschreibung über drahtlose Geräte des 1. FC Köln empfangen. Zudem gab es am Karnevalssonntag und am Rosenmontag auf der LVR-Tribüne auch Plätze für Menschen im Rollstuhl und mit anderen Einschränkungen.

Am Karnevalsdienstag gab es zum Abschluss der Session noch eine Blindenreportage vom Veilchendienstagszug in Mönchengladbach. Hier beschreib Sarah Lierz, Fachfrau für barrierefreie Kommunikation, zum vierten Mal den Zug.

Mehr Infos unter www.inklusion-erleben.lvr.de

Gelungene Inklusion im Karneval 2019  – die Teilnehmer waren begeistert

„Danke für einen unvergesslichen Tag am Rosenmontagszug. Es ist schön, dass Menschen mit Handicap so auch am bunten Treiben live teilnehmen können.“ (Gehbehinderte)

„Auch ich möchte ein gang großes Dankeschön loswerden. Wir finden das auch ein ganz tolles Projekt und haben uns sehr gefreut, wieder dabei sein zu dürfen. Es macht immer Riesenspaß, auf der LVR-Tribüne den Karneval mitzuerleben und gemeinsam zu feiern.“ (Sehbehinderte)

„Der Sonntag war zwar anstrengend, aber gigantisch. DANKE EUCH ALLEN DAFÜR.“ (Rollstuhlfahrer)

„Ich habe noch nie so schöne, entspannte Schull- un Veedelszöch mitgemacht. Kein Geschubse, kein Gedränge, einfach superfriedlich.“ (Gehbehinderte)