„Wir müssen mehr über gelungene Inklusion sprechen!“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat beim Jahresempfang von Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, in Berlin für Inklusion geworben. „Inklusion ist kein Thema nur für Experten.“ Jeder könne in seinem Umfeld einen Beitrag leisten. Und es sei wichtig, dass mehr über gelungene Inklusion gesprochen werde, so Steinmeier. „Natürlich gibt es Probleme, Spannungen und Konflikte. Aber wir dürfen nicht zulassen, dass alles schlechtgeredet wird.“
Zugleich müssen man einem Missverständnis entgegentreten. „Wer gleiche Rechte und gleiche Chancen fordert, der redet gerade nicht der Gleichmacherei das Wort. Menschen mit Behinderungen sind so unterschiedlich wie Menschen ohne Behinderungen, sie leben auch so unterschiedlich und legen genauso viel Wert auf ihr Anderssein.“, so Steinmeier.
Im denkmalgeschützen Berliner Café Moskau bedankte sich Verena Bentele bei ihren über 500 Gästen für die Gestaltung der Politik von und für Menschen mit Behinderungen. In ihrer Rede machte die Beauftragte deutlich, dass auch die Privatwirtschaft noch stärker in die Pflicht genommen werden müsse. „Jedes Beseitigen von Barrieren ist ein guter Schritt. Doch für Umbau- oder Neubaumaßnahmen wünsche ich mir, dass konsequent ohne Barrieren gedacht und geplant wird“, so Verena Bentele. „Produkte und Dienstleistungen müssen barrierefrei gestaltet werden, damit alle Menschen teilhaben können.“
Den Perspektiven für Arbeit für Menschen mit Behinderungen im Zeitalter der Digitalisierung widmete sich der Impulsvortrag von Cornelia Daheim zum Thema „Arbeit der Zukunft“. Die Zukunftsforscherin betonte, Deutschland befände sich durch die Digitalisierung in einer Zeit des Umbruchs, von der auch die Inklusion profitieren könnte. Veränderungen ließen sich gerade auch zugunsten von Menschen mit Behinderungen nutzen: „Digitale Barrierefreiheit ist eine Grundvoraussetzung und Bildungszugang ein zentraler Hebel für eine inklusive Arbeitswelt.“