
Spannende Forschungsergebnisse aus Labor- und Praxisuntersuchungen sowie kontroverse Diskussionen rund um barrierefreie Schwellen gab es am 3. April 2019 beim ift-Aufbauseminar zum Thema Barrierefreiheit in Rosenheim. Denn wer heute zukunftsorientiert planen, produzieren und bauen will, kommt an einer barrierefreien Gestaltung von Türen und Fenstern nicht mehr vorbei. Aber gerade bei Türen und Fenstern kommen eine Vielzahl an Anforderungen und Leistungseigenschaften zusammen. Die dabei insbesondere bei schwellenlosen Ausführungen zwingend nötige – und leider oft vernachlässigte – Abstimmung der Bauelemente und Gewerke standen daher einmal mehr im Zentrum der Diskussionen. Hier sind insbesondere Architekten und Planer in der Pflicht, denn ohne eine abgestimmte Planung geht es nicht. Andererseits wurde auch klar: Es gibt bereits sehr viele gute Lösungen.

Im Seminar, an dem insbesondere Hersteller und Ausführende, aber auch Sachverständige und Planer teilnahmen, ging es zunächst um die verschiedenen normativen und technischen Anforderungen an Türen und Fenster. Besonders interessant waren auch die Ergebnisse und Erfahrungen aus Laboruntersuchungen und Praxistests, die das ift im Rahmen eines Forschungsvorhabens durchgeführt hat. Hier geht es zum ausführlichen PDF-Forschungsbericht Bewertung der Barrierefreiheit von Bauelementen am Anwendungsbeispiel Fenster und Türen >>
Hilfreicher Perspektivwechsel

Im praktischen Teil des Seminars wechselten die Teilnehmer die Perspektive. Verschiedene Einschränkungen und Hilfsmittel wurden „hautnah“ ausprobiert. Dazu gehörten beispielsweise das Überrollen oder Begehen verschiedener Schwellen mit Rollstuhl, Rollator oder Krücken, das Ausprobieren unterschiedlich hoher Kraftaufwände beim Öffnen oder Schließen von Fenstern und Türen oder auch das Testen vom Rampen und mehr oder minder kontrastarmen Elementen wie z.B. Stufenmarkierungen.

Besonders diese ganz praktischen Erfahrungen sensibilisieren und helfen bei der Entwicklung und Auswahl von bedarfsgerechten Lösungen, die nicht stur allen denkbaren normativen und regulativen Anforderungen zu genügen, sondern dem eigentlichen Bedarf der verschiedenen Nutzergruppen gerecht werden. Denn gerade im privaten Bereich oder bei speziellen Einrichtungen für besondere Personengruppen ist eine situative Ausstattung der Bauelemente erforderlich, um das Optimum für die jeweilige Nutzergruppe zu erreichen und vor allem auch bezahlbar zu machen. Daneben dürfen aber auch die herkömmlichen, für den Bereich der Fenster und Türen breit gefächerten Leistungseigenschaften, nicht zurückstehen.
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Empfehlung für die Gestaltung von Fenstern und Türen
Entsprechende Empfehlung für die Gestaltung von Fenstern und Türen im Wohnungsbau liefert die ift-Fachinformation BA-02/1 „Empfehlungen zur Umsetzung der Barrierefreiheit im Wohnungsbau mit Fenstern und Türen“, die auf den Ergebnissen des ift-Forschungsvorhabens „Barrierefreiheit von Bauelementen“ aufbaut. Einen ausführlichen Bericht dazu finden Sie hier >>
www.ift-rosenheim.de