
In Deutschland herrscht Pflegenotstand. Die Pflegeeinrichtungen sind überlastet, eine würdevolle Pflege ist oft kaum bezahlbar. Was tun, wenn die Kraft oder das Geld nicht mehr ausreicht, die Verwandten selbst zu pflegen?
Der Dokumentarfilm „Das Dorf der Vergesslichen“ von Madeleine Dallmeyer zeigt das Leben einer Gruppe von Demenzpatienten aus Deutschland und der Schweiz, die in einem thailändischen Dorf von einheimischen Pflegern und Pflegerinnen betreut werden. Der Schweizer Martin Woodtli hatte die Idee zu diesem Pflegekonzept aus der eigenen Not heraus. Ein Konzept, das zum Nachdenken und Diskutieren anregt: Lagern wir die Altenpflege nun aus? Was sagt dieses Konzept über unsere Gesellschaft in Europa und die Politik aus? „Das Dorf der Vergesslichen“ startet am 20. September 2018 bundesweit in den Kinos.
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Demenzpatienten aus Europa, inmitten eines thailändischen Dorfes. In Faham im Norden Thailands werden sie Tag und Nacht gepflegt und versorgt. In Paaren bewegen sich Patienten und Pfleger durch die Straßen des Dorfes – für die Bewohner des Dorfes ein alltägliches Bild. Die Kulturen könnten kaum unterschiedlicher sein – und doch funktioniert der eine nicht ohne den anderen. Da ist Kurt, der über 70 ist, sich aber 30 wähnt. Die Freundinnen Margrit und Ruth, die sich – in einer Fantasiesprache – bestens verstehen. Pflegerin Nid, die sich mit unglaublicher Fürsorge ihrem eigenwilligen Patienten Geri widmet. Martin, der seit kurzem in Faham lebt, aber glaubt, nie in Thailand gewesen zu sein. Der Bürgermeister, der den Spagat zwischen Offenheit und Tradition schaffen muss. Und da ist der Schweizer Leiter Martin Woodtli, der aus eigener Not die Idee für dieses außergewöhnliche Pflegeprojekt hatte. Und dessen thailändische Frau, die eine Cowboy-Weihnachtsparty für das ganze buddhistische Dorf organisiert. Der Film erzählt vom Zusammenleben, vom Vergessen und Erinnern, von Liebe und Freundschaft.

„Das Menschliche, nicht die Defizite, steht in diesem Dorf im Vordergrund und macht so auf wundervolle Weise selbst die unvorstellbarsten Situationen erlebbar. Der Verlust der Erinnerung durch Demenz ist traurig und schmerzhaft. Doch dass die Gegenwart weiterhin da ist und mit ihr das Erfahren von Freude, Humor und Freundschaft, hat mich sehr berührt“, sagt Regisseurin Madeleine Dallmeyer. Mit ihrem Langfilmdebut hat sie einen Film geschaffen, der auf tragische, aber mitunter auch sehr komische Weise ein Thema behandelt, das mit dem Älterwerden der eigenen Eltern so gut wie jeden betrifft.
Hier geht es zum Trailer.
Weitere Informationen und aktuelle Vorführungstermine unter: www.DasDorfderVergesslichen.de
(Quelle: ZOOM MEDIENFABRIK GmbH)