Damit Treppen nicht zur Barriere werden …

Farbige Stufenmarkierungen sind besser zu erkennen.  (Quelle: KUNDE)

Manche Treppen fühlen sich beim Begehen richtig gut an, andere nicht. Jungen Menschen fällt das vielleicht nicht weiter auf, doch mit zunehmendem Alter macht sich ein Mehr oder Weniger an Trittkomfort bemerkbar. Dabei lassen sich bei Treppen mit relativ geringem Aufwand die Bedürfnisse im Alter schon bei der Planung berücksichtigen.

Maßgeblich dafür für die leichte Begehbarkeit einer Treppe ist das Verhältnis von der Tiefe, die der Fuß zum Auftritt hat und der Höhe der einzelnen Stufe. Fachleute sprechen da von einem bequemen Steigungsverhältnis. Idealerweise sollte die Stufe 17 Zentimeter hoch (Steigung) und zum Auftreten 29 Zentimeter (Auftritt) tief sein. Mit diesen Proportionen ist die Treppe noch gut zu bewältigen, wenn Kraft und Koordination im Alter etwas nachlassen. Um Platz zu sparen, fallen die Stufen in Ein- oder Zweifamilien-Häusern jedoch oft höher und schmaler aus. Für Thomas Köcher von Treppenmeister kaum nachvollziehbar: „Eine Lösung mit bequemen Stufen beansprucht pro Geschoss nur einen halben Quadratmeter Verkehrsfläche zusätzlich“.

Handläufe sollten in einer Höhe von etwa 80 Zentimetern angebracht und gut zu umfassen sein. (Quelle: KUNDE)

Neben dem Steigungsverhältnis gibt es noch eine Reihe weiterer Aspekte, die beim Thema Treppensicherheit zum Tragen kommen. Sehr hilfreich ist beispielsweise ein zweiter Handlauf an der Wand, der sich gut umfassen lässt. Empfohlen wird eine Höhe von etwa 80 Zentimetern, um sich beim Gehen abstützen zu können. Außerdem sollten die Handläufe wirklich bis ans Ende der Treppe reichen. Das klingt banal, ist aber erstaunlich oft nicht der Fall.

Die Stufenkanten sollten gut erkennbar sein. Sie können seitlich von niedrigen Wandspots beleuchtet werden. (Quelle: KUNDE)

Auch die Beleuchtung spielt eine entscheidende Rolle. Schon ab einem Alter von 40 Jahren nimmt der Lichtbedarf stark zu. Vor allem die Stufenkanten sollten gut erkennbar sein. Sie können seitlich von niedrigen Wandspots beleuchtet werden. Daneben gibt es farbige oder beleuchtete Stufenvorderkanten, die nicht nur gut zu sehen sind, sondern auch stimmungsvolle Raumakzente setzen. Eine weitere Möglichkeit, Treppen auszuleuchten, bilden Lichtquellen im Handlauf. Zudem sollten alle Stufen die gleiche Höhe haben. Das wird immer dann relevant, wenn sich die Geschoßhöhe beim Einbau einer Fußbodenheizung oder neuer Bodenbeläge ändert. Lichtschalter am Treppenauf- und -abgang sollten einfach zu erreichen sein. Stufenkanten, die weder zu abgerundet noch zu eckig sind, erleichtern ein müheloses Abrollen des Fußes. Bei Gleitschutzprofilen zählt, dass sie nicht zu weit vorstehen und stufenbündig abschließen, um nicht zur Stolperfalle zu werden.

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Mit den Zwischenpodesten lässt sich die Tritthöhe halbieren. Das sorgt für mehr Stabilität bei der Gewichtsverlagerung und spart Kraft. (Quelle: KUNDE)

Für Menschen mit Gehbehinderungen gibt es Zusatzausstattungen, die ihnen das Treppensteigen möglich machen. Mit sogenannten Halbstufen lässt sich die Tritthöhe halbieren. Diese Zwischenpodeste sorgen für mehr Stabilität bei der Gewichtsverlagerung und sparen Kraft. Sie lassen sich jederzeit nachträglich anbringen und auch wieder entfernen, falls sie nicht mehr gebraucht werden.

Wird ein Treppenlift nötig, muss die Treppe eine entsprechende Statik aufweisen. (Quelle: KUNDE)

Die KfW gewährt für Halbstufen Zuschüsse innerhalb ihrer Förderprogramme für altersgerechten Umbau. Wenn Treppensteigen trotz Halbstufen zu schwer fällt, bietet sich auch ein Treppenlift an. Jedes Treppenmeister-Modell verfügt über eine ausreichende Statik, um bei Bedarf einen Treppenlift zu installieren.


Quelle: Weitere Informationen unter www.treppenmeister.com