
Barrierefreie Terrassentüren und Eingänge mit niveaugleichen Türschwellen werden nicht nur im alten- und behindertengerechten Bauen sowie in öffentlichen und gewerblichen Bauwerken gefordert.
Auch private Nutzer verlangen sie mittlerweile vermehrt als üblichen Komfortanspruch an eine Wohnung. Dabei unterscheiden sich entsprechende Umbauten im Gebäudebestand nicht grundsätzlich von den Maßnahmen, die bei Neubauten erforderlich sind. Der folgende Beitrag zeigt verschiedene Lösungen, um für den Gebäudebestand situationsbezogene Lösungen auswählen und anpassen zu können.
Fehlerhafte Ausführungen führen zu erheblichen Schäden
Nach den Erfahrungen von Sachverständigen für Schäden an Gebäuden führen fehlerhafte Ausführungen niveaugleicher Schwellen immer noch zu erheblichen Schäden. In einer Sachverständigenbefragung, die Teil einer Forschungsarbeit zu niveaugleichen Türschwellen war, wurden folgende Ursachenschwerpunkte
genannt:
- In mehr als 70 Prozent der genannten Schadensfälle wird die Hinterläufigkeit des Abdichtungsrandes am Schwellenprofil als eine Schadensursache genannt. Häufig sind die Abdichtungen im Schwellenbereich nicht mindestens bis zur Oberkante des Belages aufgekantet und dicht verwahrt. Oft lassen die Türschwellenprofile einen funktionsfähigen Anschluss der Dichtungsbahnen nicht zu.
- In den Laibungsbereichen der Türen fehlen in circa 80 Prozent der Schadensfälle Anschlussmöglichkeiten für eine Abdichtung.
- Aufgrund unzureichender Konstruktionshöhen auf den angrenzenden Außenflächen sind ein ausreichendes Gefälle und Gitterrostrinnen an Außenschwellen häufig nicht realisierbar.
- In etwa 23 Prozent der Fälle werden fehlende konstruktive Maßnahmen wie Überdachungen als mit schadensursächlich benannt.
Eigene Untersuchungen von Schadensfällen führen zu dem Ergebnis, dass es insbesondere bei starker Wasserbeanspruchung der Schwelle im Zusammenhang mit Fehlern bei der Ausführung des Abdichtungsanschlusses immer wieder zu gravierenden Schäden kommt.
Quelle: B+B Bauen im Bestand ❘ 2.2012
Autoren: Ruth Abel, Klaus Wilmes, Matthias Zöller
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