Barrierefrei unterwegs …

… in Nürnberg

Barrierefrei unterwegs mit der Bayerischen Architektenkammer … (Foto: Tanja Buß)

Am 13.07.2019 startete die Tagestour „Barrierefrei unterwegs …“ der Bayerischen Architektenkammer zu einer abwechslungsreichen Tour durch Nürnberg. Besichtigt wurden insgesamt acht Bauprojekte, teils bereits fertig gestellt, teils noch im Bau, und mit unterschiedlichem Fokus auf das barrierefreies Bauen. Über Einige berichten wir hier:

Barrierefreie Veranstaltungsräume in der Kulturwerkstatt Auf AEG (Foto: Tanja Buß)

Los ging es „Auf AEG“, wo die Investitionsgesellschaft MIB das rund 170.000 qm große ehemalige Industrieareal zu einem urbanen Quartier entwickelt. Schon heute ist die Hälfte der Flächen vermietet, während an manchen Stellen die Abbruch- und Umbauarbeiten noch im Gange sind. Barrierefreiheit im Sinne von Schwellenlosigkeit ist eine Grundanforderung unserer Mieter, so die Betreiber. Und aufgrund der ebenerdigen Produktionsflächen, großzügigen Gebäudezuschnitte und vielfach vorhandenen, ehemaligen Lastenaufzügen ist die barrierefreie Erschließung relativ problemlos umzusetzen. Mit der “Kulturwerkstatt Auf AEG“ verfügt das Areal auch über barrierefrei gestaltete Veranstaltungsräume.

Aufgang zum Rathaussaal mit Stufenbeleuchtung (Foto: Tanja Buß)

Das Strafjustizzentrum Nürnberg, eine Erweiterung des denkmalgeschützten Justizpalastes, ist dagegen noch im Bau. Der Neubau von Zila Architekten wird über eine langgezogene Rampe erschlossen und auch im Innern wird Wert auf Barrierefreiheit geachtet. Eine Vertreterin des Staatlichen Bauamtes Erlangen-Nürnberg erläuterte vor Ort das sogenannte „Audit Barrierefreies Bauen“, das seit 2012 bei staatlichen Bauvorhaben vorgeschrieben ist. Ziel ist eine gebaute Umwelt ohne Hindernisse, in der sich alle Menschen möglichst selbständig bewegen und orientieren können. Im Rahmen des Audits werden, dem Planungs- und Ausführungsstand und dem jeweiligen Gebäude entsprechend, die Belange des barrierefreien Bauens geprüft.

Neuer barrierefreier Aufzug im historischen Rathaus (Foto: Tanja Buß)

Nächste Station war die Ehrenhalle sowie der historische Rathaussaal. Im Fokus stand hier der neu geschaffene barrierefreie Aufzug, der im Rahmen einer Maßnahme mit Schwerpunkt für öffentlich zugängliche Gebäude gefördert wurde; und nun den Saal im 1. OG mit der barrierefreien Toilette im Zwischengeschoss und den Büros in den übrigen Geschossen verbindet. Bemerkenswert ist auch die Automatisierung der historischen Bestandstüren – immer eine knifflige Angelegenheit – die hier sehr gut gelöst werden konnte. (Space 4 Architekten und B3 Architekten)

Die Spielrampentreppe dient in Verbindung mit den vorgelagerten Fluchtbalkonen auch als Rettungsweg. (Foto: Tanja Buß)

Vorletzte Station war die Kindertagesstätte in der Viatisstraße von Heid + Heid Architekten. Die KiTa wurde in Passivhausweise errichtet und beherbergt ein dreigruppige Krippe im EG und einen zweigruppigen Kindergarten im OG. Bemerkenswert ist die großzügige Spielrampentrempe, die das Obergeschoss mit dem Garten verbindet und in Verbindung mit den vorgelagerten Fluchtbalkonen den Rettungsweg sicherstellt.

 

Organisiert wurde die Tour von der Bayerischen Architektenkammer, geführt von Uwe Gutjahr, Architekt und Berater bei der Beratungsstelle Barrierefreiheit in Bayern