Deutsche wollen Bad für jedes Alter

Für die Bundesbürger soll das Badezimmer in jeder Lebensphase bequem nutzbar sein. So lautet ein Ergebnis der neuen Studie „Die Deutschen und ihre Bäder“: Zum inzwischen siebten Mal ließ die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) umfangreiche Informationen zur Badsituation der Bundesbürger ermitteln. Die für ca. 62 Millionen Deutsche ab 18 Jahren repräsentative Studie, bei der das forsa-Institut rund 3.000 Personen im Rahmen einer Online-Erhebung befragte, liefert jedoch nicht nur eine aktuelle Bestandsaufnahme. Sie bietet auch konkrete Einblicke in badbezogene Erwartungen, Meinungen und Wünsche der Verbraucher.

Zu klein und nicht altersgerecht

Auch wenn das Bad insgesamt als zweckmäßig, pflegeleicht, und mit deutlichen Abstrichen auch als altersgerecht sowie technisch up to date eingestuft wurde, sind 19 % und damit rund 12 Millionen Bundesbürger nicht zufrieden. Zu klein, nicht altersgerecht und renovierungsbedürftig geben sie als häufigste Kritikpunkte zu Protokoll. Verwunderlich ist das nicht. Laut der forsa-Erhebung ist das Durchschnittsbad mit WC nur 9,1 m² groß und lediglich 17 % der Bäder sind derzeit „voll und ganz“ für ältere Menschen bequem nutzbar. Demzufolge wäre nur in etwa 6 Millionen der insgesamt 36 Millionen bewohnten Wohnungen in Deutschland ein Bad vorhanden, das die Bezeichnung „altersgerecht“ ohne Abstriche verdient. Auch warten immerhin 17,7 Mio. „Erstbäder“ in Deutschland auf ihre Renovierung. Noch dazu sind sie im Durchschnitt knapp 20 Jahre alt. 2 Millionen Bäder warten sogar seit mehr als 30 Jahren auf ihre Erneuerung.

Die Top-10 Ergebnisse der Studie

1       In ihrem durchschnittlich 9,1 qm großen Bad halten sich die Deutschen 40 Minuten am Tag auf. Dabei liegen Frauen über und Männer unter dem Mittelwert.

2       Ihr aktuelles Bad stufen die Bundesbürger vor allem als zweckmäßig, pflegeleicht, altersgerecht und technisch up to date ein.

3       19 % und damit rund 12 Mio. Personen ab 18 Jahren sind mit ihrem vorhandenen Bad unzufrieden. Zu klein, renovierungsbedürftig und nicht altersgerecht geben sie als häufigste Kritikpunkte zu Protokoll.

4       17,7 Mio. „Erstbäder“ warten in Deutschland auf ihre Erneuerung. Sie sind im Durchschnitt knapp 20 Jahre alt.

5       Badprodukte werden nach wie vor überwiegend im Geschäft und meist bei Sanitärfachhandwerk/-handel gekauft. Das Internet spielt hier insgesamt nur eine relativ geringe Rolle.

6       33 % der Deutschen können die Kosten für eine Komplettrenovierung ihres Bades nach eigenem Votum nicht beurteilen. Dem müsse gerade die Sanitärbranche mit gezielter Aufklärung begegnen.

7       Die Verbraucher attestieren den Badprofis von Handwerk und Handel eine sehr hohe Informations- und Beratungsqualität. Das hat der Studie zufolge entsprechende Auswirkungen auf die Kaufentscheidung. Besonders bei Spezialthemen wie „Komplettrenovierung“ und „Altersgerechtes Bad“ verfügen Sanitär-Fachbetriebe danach über einen deutlichen Kompetenzvorsprung.

8       Badezimmer sollen für die Bevölkerung primär in jeder Lebensphase bequem nutzbar, praktisch und funktional, zum Entspannen und Wohlfühlen geeignet sowie qualitativ hochwertig sein.

9       Im Traumbad der Bundesbürger sind Tageslicht und eine große Badewanne die absoluten Favoriten. Bei den Farben beherrscht Weiß weiter die Szene. Darauf schwören 45 % der Badbesitzer.

10     Aus der Untersuchung lasse sich ableiten, dass nach dem altersgerechten, möglichst barrierefreien Bad das Bad als Gesundbrunnen zum nächsten realen Markttrend avancieren könnte. Dagegen habe die mit vielen Vorschusslorbeeren bedachte Digitalisierung im Bad bei den Deutschen gegenwärtig kaum Chancen.

Quelle: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS)