Barrierefreie Außenanlagen

Bei größeren Wohnanlagen ist das direkte Umfeld oft wie ein Park oder Garten angelegt. Auf diesen Flächen, die weniger der Bewegung als dem Aufenthalt dienen, sind in der Regel nur  Menschen anzutreffen, die in unmittelbarer Nähe wohnen und sich hier auskennen.

Orientierungsprobleme bleiben deshalb eher die Ausnahme. Hindernisse wie z. B. einzelne Stufen sind also bekannt, und die Anwohner wissen auch, wie diese umgangen werden können. Trotzdem sollten auch hier alle Teile der Anlage barrierefrei zugänglich sein. Im Vordergrund der Gestaltung muss die Aufenthaltsqualität für alle stehen, das schließt Sitzgruppen, lauschige Ecken zum Zurückziehen und auch Spielmöglichkeiten für Kinder ein.

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Barrierefreie Außenanlagen: Gestaltung von Wohnumfeld und Parkanlagen

Wegstreifen mit Pflaster
Ein schmaler Wegstreifen ist mit Pflaster wetterfest
ausgelegt und so bei Nässe auch mit dem Rollstuhl
nutzbar. Zudem kann er die Orientierung für sehbehinderte Besucher erleichtern. Bei trockenem Wetter dürfte die wassergebundene Decke leichter berollbar sein.
Parkweg
Parkweg mit breiter Wegmitte, die mit bequem
zu begehenden Platten belegt ist. Bänke stehen gut erreichbar im Seitenraum.

 

 

 

 

 

 

Die Anforderungen, um Parkanlagen zugänglich und nutzbar zu machen, gleichen zunächst denen für Gehwege im Allgemeinen: Alle Hauptwege müssen breit genug sein, um sich begegnen zu können. Auch wenn in Parks auch schmalere Wege möglich sind, benötigt auch hier ein Rollstuhl oder Rollator mindestens 90 cm Platz, außerdem muss in angemessenen Abständen ein Ausweichen und Wenden gewährleistet sein.

Hindernisse und Schwellen vermeiden

Der Bodenbelag muss eben und wetterfest sein und der Weg gut zu erkennen. Auch für Längs- und Querneigung gilt dasselbe wie für alle Gehwege. Bei wassergebundenen Decken sind Staunässe und Erosionsrinnen infolge von Starkregenereignissen grundsätzlich zu vermeiden. Die Wege sollten daher in einem durchgängigen Entwässerungsgefälle von 2,5 % ausgeführt werden. Das anfallende Regenwasser muss seitlich abgeführt oder versickert werden können. In Längsrichtung sollte eine Steigung von 5 % nicht überschritten werden, da Erosionsrinnen entstehen können. Eine regelmäßige bzw. bedarfsorientierte Wartung ist besonders wichtig (vgl. DIN 18040-3, Punkt 7).

Für blinde und sehbehinderte Besucher kann die Orientierung im Park besonders unterstützt werden. Zunächst muss die Begrenzung der Gehwege erkennbar sein. Niedrige Leitstrukturen, Rinnen oder Gitter unterstützen die Wahrnehmung der Grenze zwischen Gehweg und Rasen.

Autoren: Bernhard Kohaupt und Johannes Kohaupt