„Ruinierte“ Ästhetik oder ein Ort für alle? Die neue Rampe sorgt für Ärger.
Eine neuer, rampenartiger Betonweg ermöglicht den barrierefreien Aufstieg zum Weltkulturerbe. Erstmals können Menschen mit eingeschränkter Mobilität die auf einem 160 m hohen Hügel gelegene Akropolis in Athen besichtigen. Die nun entbrannte kontroverse Diskussion rund um diesen neuen Zugang offenbart einmal mehr, wie schwierig es sein kann, die Barrierefreiheit in der Praxis zu verbessern und mit welchen Gegenargumenten man dabei konfrontiert wird. Was ist höher zu bewerten? Der originalgetreue Erhalt eines Weltkulturerbes? Oder ein barrierefreier Zugang für Ältere oder Menschen mit Behinderungen. Der neue Weg „ruiniere“ die Ästhetik der Stätte, finden Kritiker. Oppositionsführer Alexis Tsipras forderte beispielsweise von der Regierung, sie solle „aufhören, das kulturelle Erbe zu missbrauchen“. Dabei hatte der hoch angesehene Archäologische Rat Griechenlands den Bau genehmigt
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Zerstörungsfreier Rückbau ist möglich
O-Töne Pro & Contra
„Ich habe Menschen im Rollstuhl gesehen, die zum ersten Mal hier waren und sich glücklich fühlten. Und das sollte auch uns glücklich machen. Menschen Freude zu schenken, ist vielleicht genauso wichtig wie der Schutz unserer Kulturgüter.“ sagt Lina Mendoni, Kultusministerin.
Architekt und Restaurator Manolis Korres hält dagegen: „… hier gab es immer nur Felsen, von Beginn an. Wir müssen unseren Prinzipien treu bleiben und nichts verändern, was existiert.“
Ein US-Tourist meint: „Ich finde die Akropolis immer noch sehr schön ist. Ist doch gut, dass sie jetzt jeder sehen kann.“